Background
Unser Verein betreibt quasi seit dem Gründungsjahr eine IS28B2 aus rumänischer Herstellung. Das Ganzmetall Segelflugzeug gehört in Deutschland eher zu den Exoten, wurde aber insgesamt 365 mal gebaut. Unsere IS28 mit der Baunummer 358 wurde von Dieter Dobberkau, Heidi und Klaus Huster aus Schweden importiert und in Deutschland immatrikuliert.
Hey Karsten, hey David! Habt ihr zwei Lust auf etwas Verrücktes??
Etwa so lautete mein erster offizieller Aufruf für eine Aktion, die mir schon etwas länger im Kopf rumgeisterte. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb weniger Minuten sagten beide spontan zu einer Reise zu die ganz genau betrachtet ins Ungewisse führte. Aufgrund der Tatsache, dass der Kontakt zu dem Hersteller eines unserer Flugzeuge komplett abgebrochen war und damit die Ersatzteilversorgung im Falle eines Falles ungewiss schien. Wir entschieden uns dazu einmal die schöne, und wie sich vor Ort rausstellte sogar sehr schöne, Stadt Brasov in Rumänien zu besuchen und dort wieder einen Kontakt aufbauen zu können. Wie der Zufall wollte, waren die Flugtickets von Hannover nach Buckarest für 188€ zu haben und dadurch wurde es sehr schnell konkret. Die Flüge, der Mietwagen und die Unterkünfte waren schnell gebucht und wir brauchten nur noch dem Tag des Abfluges entgegenfiebern.
Tag 1 – Abreisetag
Hier kam es dann zum ersten und eigentlich auch einzigen unkalkulierbaren Ereignis. Das Sturmtief “Xaver” hatte zwei Tage vor unserem Flug Anlauf auf Europa genommen und am Donnerstag waren so gut wie alle Europaflüge gecancelt. Eifrig wurden die Ticker der Airlines verfolgt und auch der freundliche KLM Twitter Accountbetreuer lies es sich nicht nehmen auf meine Reiseankündigung mit drohenden Ausfälle zu kommentieren. Mit dem Beginn des Abflugtages wurden wir dann vom Glück regelrecht verfolgt, welches sich auf den letzten 1600m meines Heimweges wieder von mir verabschiedete (…aber dazu am Schluss mehr!) Am Nikolaustag trafen wir drei uns dann auf dem Flughafen Hannover um unsere Reise mit dem Flug KL1910 nach Amsterdam zu beginnen. Das Wetter beruhigte sich und der Sturm wich einigen Schneeschauern. Nach der Enteisungs-Zeremonie ging es ohne weitere Verzögerungen los und schon eine Stunde später waren wir in Amsterdam. Das Gepäck wurde schnell in der Gepäckaufbewahrung abgegeben und wenige Minuten später ging es mit dem Zug in die Amsterdamer Innenstadt um den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Mit einem Original Döner aus der niederländischen Metropole im Magen konnten wir uns auf den Weiterflug nach Bukarest vorbereiten. Dieser war dank des kräftigen Westwindes fast 40 Minuten dem Zeitplan voraus und wohlgelaunt betraten wir rumänischen Boden. Den Mietwagen konnten wir problemlos am Flughafen entgegennehmen und die erste Etappe im Lande führte uns in ein Hostel im Zentrum von Bukarest. Das Cozyness Downtown Hostel war dann viel mehr als wir für 10€ die Nacht erwartet haben. Eine Atmosphäre wie in einer WG und der überaus freundliche Umgang haben sich für längere Zeit in unseren Köpfen festgebrannt. Eine nächste Reise nach Bukarest würde für uns auch das gleiche Hostel bedeuten.